Gut gestärkt statt zart besaitet

Resilienz ist die Kraft, selbst große Rückschläge, Stress oder Frust wortwörtlich an sich abprallen zu lassen (lat.: resilire). Entdecke einige Faktoren, die sich positiv auf deine Resilienz auswirken!

von Nina Goldhammer

Wir sind den Pfeilen des Schicksals nicht hilflos ausgeliefert © Adobe Stock

Auch, wenn das Wort Resilienz aktuell einen wahren Hype erfährt: bereits Buddha wusste, wie wichtig mentale Widerstandsfähigkeit in Krisenzeiten ist. Auf ihn geht folgender Vergleich zurück: ein Schmerz trifft Menschen oft unvermittelt – wie ein Pfeil. Sie können weder die Richtung noch die Stärke dieses Pfeils immer selbst bestimmen. Fügen sie sich jedoch durch den Umgang mit der Krise erneuten Schmerz zu, trifft sie das oft wie ein zweiter Pfeil. Diesem sind wir aber weit weniger machtlos ausgeliefert, wir können ihn sogar abwenden.

Dein innerer Schutzschild

Dein innerer Schutzschild

Resilienz ist dein innerer Schutzschild gegen solche Pfeile

Sie bewirkt, dass du bestenfalls gestärkt aus schwierigen Situationen hervorgehst. Hier einige Faktoren, welche deine Resilienz festigen:

  • Achtsamkeit im Hinblick auf die eigenen Emotionen
    Oft neigen wir dazu, gerade negative Emotionen von uns wegzuschieben. Gelingt es uns aber, alle unsere Emotionen anzunehmen, lernen wir sie zu steuern – auch, wenn es plötzlich schwierig oder stressig wird.

  • Eine konstruktiv optimistische Haltung
    Häufig schätzen wir Situationen, die uns mitnehmen, zu negativ ein. Unser Gehirn räumt schlechten Nachrichten ohnehin eine höhere Relevanz ein als guten („Negativity Bias“). Die Kunst besteht darin, in Zeiten der rasanten Nachrichtenschwemme nicht das eigene Gedankenkarussell anzufeuern, sondern sich die Faktenlage vor Augen zu führen.

  • Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
    Resiliente Menschen betrachten nicht nur die Außenwelt realistischer, sondern auch ihre inneren Fähigkeiten und Talente. Sie übernehmen Verantwortung, beziehen jedoch nicht alles auf sich. Das schützt sie beispielsweise davor, nach Misserfolgen (erster Pfeil) in Selbstvorwürfe (zweiter Pfeil) zu verfallen.

  • Soziale Kontakte
    Nichts baut so schnell Stress ab wie gemeinsames Lachen. Neben der Geselligkeit ist aber auch die Zuversicht, in einer Gemeinschaft jederzeit Unterstützung zu erhalten, ein wichtiger Faktor.

  • Veränderungskompetenz
    Unsere Welt ist stets im Wandel. Resiliente Menschen haben es geschafft, mental vom Hamsterrad ins Riesenrad umzusteigen: Sie begegnen Veränderungen grundsätzlich mit Neugier und Zuversicht. Wer Veränderung als gute Kraft begreift, wird von plötzlichen Schwierigkeiten nicht so schwer getroffen.
Was kann Resilienz nicht?
Was kann Resilienz nicht?
© Chelsea Gates on unsplash

Was kann Resilienz eigentlich nicht?

Sie kann keine Krisen ungeschehen machen, sondern nur helfen, ihnen anders zu begegnen. Oder um es erneut mit Buddha zu sagen: „Mit unseren Gedanken formen wir die Welt“.

Nina Gold